4

Handlungsfeld 4

Unternehmer und Betriebsinhaber:innen


Handlungsfeld 4

Unternehmer und Betriebsinhaber:innen

  • Regionale Wirtschaft stärken
  • Unternehmensgründung und Betriebsübernahme unterstützen
  • Qualifizierte Mitarbeitende gewinnen und binden
  • Auf Bedürfnisse Borkums abgestimmte Wirtschaftsförderung umsetzen

Ausgangssituation/Einleitung

Die Borkumer Wirtschaft soll zukunftssicher und ganzjährig auf funktionierende Geschäftsmodelle aufgebaut werden, um so einen wichtigen und wertgeschätzten Beitrag für eine hohe Lebensqualität zu leisten. Deshalb werden Aufgaben wie die Stärkung der regionalen Wirtschaft, die Unterstützung bei Gründungen und Übernahmen, Mitarbeitergewinnung und die Umsetzung passender Wirtschaftsförderungen ausgearbeitet.

Priorisierte Startprojekte

  • „Strategie für ganzjährige Nachfrage“ – Entwicklung   und Verabschiedung und Umsetzung einer Strategie zur Nachfragesteigerung der Vor-, Nach- und Nebensaison
  • „Standort- und Wirtschaftsförderung für Borkum“ – Aufgabenerweiterung der NBG auf Wirtschaftsförderung, Stadt- & Citymanagement und –marketing, Standortmarketing sowie Mitarbeitendengewinnung und -bindung
  • „Wohnraumkonzepte für Mitarbeitende“ – Neue Modelle des Wohnraummanagements gemeinsam mit der Borkumer Wirtschaft, u.a. Genossenschafts- / Fondsmodelle (z.B. St. Peter-Ording), Modulbauweise (z.B. Helgoland und Langeland)

Maßnahmen

  • Stärkung des Dialogs zur Weiterentwicklung der Insel, Überzeugungs- und Vermittlungsarbeit bei Verwaltung, Politik und Entscheidern zur Bedeutung der Wirtschaft für die Lebensqualität
  • Stärkung bestehender Firmen – Motivation durch Wertschätzung
  • Bewusstsein und gegenseitige Akzeptanz bei Zielkonflikten, z.B. Gesundheits- vs. Erlebnistourismus
  • Unternehmensansiedlung in auch nicht touristischen Branchen (Offshore, Kreativwirtschaft (Digital Nomads, Designer, …), Gesundheit und Prävention, Klima, Ökologie und erneuerbare Energien, Konzept/ Erfassung: Betriebe Entwicklung: Priorisierung welche Betriebe vorrangig komme müssen
  • ganzjährige Nachfrage in der Vor-, Nach- und Nebensaison, nicht nur Kurzreisende, sondern auch Langzeitaufenthalte, z.B. Workation, Retreats …, bei Bewahrung der Identität und der USPs
  • Ansiedlungsmanagement und Verbreiterung des Angebots:  Ferienwohnungen als „serviced apartments“, erlebnisorientierte, zeitgeistige, regionaltypische Beherbergung, neue Formen (Tiny Houses, Camping …), inseleigene Zertifizierung von touristischen Wohnraum/Standard (z.B. Kuckucksnester / Schwarzwald)
  • Ausbau der Angebote in der Vor-, Nach- und Nebensaison, z.B. für gesundheitliche Gäste in der Winterzeit; Events, Wassersport, Nature Watching und Outdoor, Gesundheits- und Wellnesstourismus
  • Preiserhöhung zur Nachfragelenkung: Gewährleistung der Gewinnung als Familien als Zielgruppe  (Gewährleistung eines Kundenbindungszyklus)
  • Digitalisierung und digitale Angebotsstruktur im öffentlichen Raum und in den Betrieben
  • Stärkung regionaler Produkte und Wirtschaftskreisläufe
  • Bereitstellung von Unterkünften für mittelfristige/geschäftliche Aufenthalte
  • Konzept für Yachthafen: Betreiber überzeugen junge, visionäre Betriebsleitung einsetzen; Wohnmobilstellplatz Außendeich
  • veränderte Außendarstellung als „In-Ort“ / „Island for Future“, „Freiraum für neue Ideen“, Image verändern: verstaubter, biederer Kurinsel à „cooler“ Ort zum Leben, Arbeiten und Gründen, Insel als Reallabor für junge, ungewöhnliche, unerprobte Geschäftsmodelle
  • Attraktivierung des Standorts (Co-Living-, Co-Working-Angebote), Erholungs-, Freizeit-, Gastronomie, „Szene“, Gründer- und Unternehmernetzwerk aufbauen
  • Ansiedlung/ Bereitstellung befristeter Flächen (z.B. Bauhof evtl. mit Wohnraum): günstiger Einstieg mit steigenden Preisen, damit Wechsel erfolgt, Nähe Stadt, Reede verursacht teils höhere Logistik
  • Unterstützung der Ansiedlung von Leuchttürmen und Zugpferden, v.a. in den Branchen Natur-/ Wassersport, Nature Watching, Kreativwirtschaft ohne Standortabhängigkeit (Digital Nomads, Designer, …), Gesundheit und Prävention, Klima, Ökologie und erneuerbare Energien
  • Digitalisierung und digitale Angebotsstruktur im öffentlichen Raum und in den Betrieben
  • Borkum als Standort für Seminare, Gruppen , Retreats …), als Lernort sowie Aus- und Weiterbildungsort
  • gezielte Wirtschaftsförderung und Betriebsunterstützung (siehe Schlüsselaufgabe 4)
  • Image: Komplett veränderte Außendarstellung als „In-Ort“ à „Island for Future“, Image verändern von verstaubter, biederer Kurinsel à cooler, angesagter Ort zum Leben, Arbeiten und Gründen
  • Aufklärungsarbeit: Schnittstellen zur Inselschule verbessern à kommende Schulabgänger umfassend und frühzeitig informieren, Plattformen in den Schulen à z.B. Werksunterricht wieder einführen, Veranstaltungen zur Vermittlung von Ausbildungsplätzen, mehr objektive und praktische berufliche Orientierungshilfe
  • Marketing für „Best employer Destination“: gemeinsame Initiativen und Marketing zur Auszubildenden- sowie Mitarbeitenden-gewinnung und –bindung vom Festland und auf der Insel, u.a. Nutzung von social media-Kanälen zur Ansprache jüngerer Menschen, ggf. neue Plattform, Zusammenarbeit mit Hochschulen, Pflege und Aufbau der Seiten: arbeiten-auf-Borkum.de / ausbildung-auf-borkum.de (Eigentümer BBS Borkum)
  • Internationale Märkte: Verbesserung der Möglichkeiten zur Gewinnung von Fachkräften in internationalen Märkten
  • Weiterhin funktionierende Berufsschule: ortsnahes Ausbildungsinternat (z.B. Erwerb und Nutzung des AOK-Gebäudes, Nachnutzung der Grundschule im Falle eines Neubaus der Ganztagsschule)
  • Arbeitsmodelle: flexiblere Arbeitsmodelle, z.B. Remote Arbeiten vom Festland, Qualifikation von Führungskräften (New Work, Work-Life-Balance)
  • Mitarbeitenden-Bindung: Mitarbeitende entlang des Lebenszyklus (Heranwachsender – Familie – …) und der Employee Journey systematisch an Borkum binden, z.B. über Netzwerke auf der Insel, Ehemaligen-Modelle …
  • Wohnraum: gesamtinsulares Wohnraumkonzept umsetzen, Genossenschaftsmodelle für Umnutzung von Immobilien zu adäquatem Wohnraum für Mitarbeitende
  • Überzeugungs- und Vermittlungsarbeit ggü. Borkumer Bevölkerung und Politik, aber auch unter den Betrieben à Gemeinschaftsgefühl
  • Entlohnung: Soziale Nachhaltigkeit: Lohnniveau steigern, Motivation der Mitarbeitenden durch Wertschätzung und angemessene Entlohnung
  • Vorteile für Mitarbeitende: keine Kurtaxe für hier Mitarbeitende für „Butenbörkumer“, Betreuungsangebote für Kinder, Mentoringprogramm für junge Borkumer:innen
  • Systematische Überprüfung des Bedarf an Wirtschaftsförderung und dessen Deckung gegenwärtig, Prüfung der Möglichkeiten zur Wirtschaftsförderung des Landkreises Leer
  • eigene Initiativen zur Wirtschaftsförderung, z.B. Hochschwarzwald, Wilder Kaiser, Nordseekollektiv Sankt Peter-Ording, Zillertal …
  • Borkum-spezifische Betriebsberatung für Bestandsbetriebe mit Kümmerer vor Ort, u.a. Beratungsangebot aktiv für „eingefahrene“ Betriebe z.B. Yachthafen
  • Initiierung und Umsetzung von Genossenschaftsmodellen im Bereich der Handwerker, der Beherbergungsbetriebe (z.B. Boarding Houses, Benchmark Nordsee Kollektiv SPO) usw.
  • Verbesserung der Organisation der Borkumer Wirtschaft: Bildung eines aktiven Gewerbekreises, „Wirtschaftsausschuss“ bei der Kommune unter Einbindung der Wirtschaft für einen regelmäßigen Austausch
  • Klärung der Zuständigkeit für Marketing für Wirtschaftsförderung und Standortmarketing, Sicherstellung einer adäquaten Mittel- und Ressourcenausstattung
  • Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Verwaltung sowie dem Landkreis und anderen Behörden
  • Aufbau eines „Gemeinsamen Topfes“ zur Finanzierung durch Privatwirtschaft und öffentliche Hand
  • Gebündeltes, systematisches Marketing für den  Lebens-, Arbeits-, Wirtschafts- und Tourismusstandort, hierbei: Stärken und Beiträge der einzelnen Branchen sichtbar machen

Zitat

Borkum hat die Chance und die Vorraussetzungen, jungen, kreativen Gründer:innen ein sicheres Umfeld für die Entfaltung und Umsetzung von Ideen zu bieten. Friederike Lekscha